Zeugnisnote Personalentwicklungskonzept für OB Brecht: ungenügend

 

Mit dieser Bewertung lehnte der Stadtrat in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag das von Oberbürgermeister Brecht vorgelegte Personalentwicklungskonzept für die Quedlinburger Stadtverwaltung ab.
Wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion Hardy Seidel in seinen Anmerkungen feststellte, handelte es sich bei dem vorgelegten Papier lediglich um eine Bestandsaufnahme der Beschäftigtenentwicklung. Aufgabenveränderungen, demografische Entwicklung, Finanzausstattung, volkswirtschaftliche Rahmendaten und die gesamtstädtische Entwicklung wurden nicht oder nur sehr unzureichend betrachtet. Eigenartigerweise führt eine steigende Technisierung in der Quedlinburger Kernverwaltung nicht zu einem Personalabbau sondern eher zu einem Personalaufwuchs.
Ebenso bemängelte die CDU-Fraktion, dass die Personalkostenentwicklung in keinem Verhältnis zur Bevölkerungsentwicklung steht. Hierdurch steigen die Belastungen, die jedem Bürger unserer Stadt auf Grund der verfehlten Personalpolitik Brechts zugemutet werden.

 

Auch dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel wurde nicht durch ein schlüssiges internes Weiterbildungskonzept entgegengewirkt. Fehlende Entwicklungschancen gerade für jüngere Mitarbeiter wirken demotivierend und fördern die Abwanderung. Schwierigkeiten bei der Neubesetzung von Stellen im letzten Jahr haben diesen Fakt in aller Deutlichkeit hervortreten lassen.
Bleibt zu hoffen, dass OB Brecht und die Pesonalabteilung endlich einer ihrer wichtigsten Arbeitsaufgabe, der Verwaltungsleitung, nachkommen und die seit Jahren von der CDU-Fraktion offengelegten Mängel abstellen.

CDU fordert neues Tourismuskonzept

Die Touristen Quedlinburgs tragen, insbesondere wenn sie hier übernachten, einen großen Anteil an einer auskömmlichen finanziellen Situation vieler Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe. Ca. 1000 Arbeitsplätze werden durch den Tourismus unmittel- bzw. mittelbar gesichert. Deswegen kann es nur gut sein, den Übernachtungsgästen unserer Stadt das bestmögliche Angebot zu unterbreiten. Nach Auffassung der CDU Fraktion gehört das Harzer Verkehrsticket (Hatix) unbedingt dazu. Es ermöglicht dem Kurtaxe zahlenden Gast die kostenlose Benutzung des ÖPNV im Landkreis Harz, insbesondere der Buslinien. Durch einen CDU Fraktionsantrag kam nun nach monatelangen Stillstand endlich der Durchbruch. Oberbürgermeister Brecht sowie der “vermeintliche Tourismusexperte” der Stadt, der Geschäftsführer der Quedlinburger Tourismus GmbH  Thomas Bracht, gaben ihren Widerstand auf und folgten nicht nur der Forderung der Stadträte sondern auch der Empfehlung des Fremdenverkehrsvereins, einen besseren Gegenwert zur Kurtaxe zu realisieren. Der Stadtrat beschloss die Teilnahme Quedlinburgs am Hatix ab 1.1.2012, die neuen Ortsteile folgen ein halbes Jahr später. In diesem Zusammenhang fordert die CDU Fraktion ein neues Tourismuskonzept. Das bestehende ist 15 Jahre alt und stammt aus dem Jahr 1996. Nun soll der Tourismusausschuss über das neue Konzept auch mit dem Fremdenverkehrsverein beraten und den Stadträten vorlegen. Man darf gespannt sein, wann es der Ausschussvorsitzende schafft, dieses Thema auf die Tagesordnung zu nehmen. 

Hatix und mehr

Die CDU Fraktion drängt auf die Einführung des Harzer Ticket Hatix, um unseren Touristen das kostenlose Busfahren zu ermöglichen. Wie weit andere Tourismushochburgen wie Brixen in Südtirol/ Norditalien bei diesem Thema bereits sind und welchen Erfolg man damit hat zeigt nebenstehender Artikel. Wollen wir hoffen, auch über Quedlinburg bald solche positiven Nachrichten zu lesen!

Vernunft siegt über finanzielles Eigeninteresse

Der erste Antrag der neuen „Ortschaftsfraktion“ im Quedlinburger Stadtrat zielte darauf ab, die eigene Geldbörse zu füllen. Die von den Ortschaftsbürgermeistern Kunze, Sauer sowie Rößling angestrebte viel zu hohe Aufwandsentschädigung als Ortschaftsbürgermeister ist vom Quedlinburger Stadtrat mit den Stimmen der CDU Fraktion abgelehnt worden. Etwa 100.000 €  mehr hätte das die neue Stadt Quedlinburg bis 2015 gekostet. Für die CDU Fraktion hatte zuvor Hardy Seidel darauf hingewiesen, das ein Ortschaftsbürgermeister wie ein Stadtratsmandat ein Ehrenamt ist. „Ich hoffe, niemand ist wegen des Geldes Stadtrat“, so Seidel wörtlich. Ein Quedlinburger Stadtrat bekommt für seine Tätigkeit 116 € monatlich als pauschale Aufwandsentschädigung, beispielsweise für anfallende Fahrtkosten oder Telefongebühren. In diesem Betrag stecken auch die finanziellen Mittel für die Fraktionsarbeit wie Portokosten oder auch Mietkosten für Fraktionsräume. Die Ortschaftsbürgermeister erhalten nun neben ihren Entschädigungen als Stadtrat zusätzlich in Rieder und Bad Suderode 307 € und Gernrode 389 € pro Monat. Gefordert hatten sie das dreifache(!) .

Schnelles Internet in Gernrode und Bad Suderode - Game over?

Auf Nachfrage von Stadtrat Ulrich Thomas in der letzten Stadtratssitzung am 10.3.2011 zum Thema Fördermittel „Schnelles Internet“ in ländlichen Gebieten Sachsen-Anhalts wurde ein Versäumnis zum Nachteil der Bürger jetzt öffentlich. So haben die Orte Bad Suderode und Gernrode keinen Antrag auf Fördermittel des Landes gestellt und ebenso die für einen Förderantrag notwendigen Erhebungen und Vorarbeiten nicht in Auftrag gegeben, um so den Internetausbau rasch zu realisieren. Dies stellte Oberbürgermeister Brecht klar, nachdem Gernrodes Ortsbürgermeister Detlef Kunze im Rahmen einer Stadtratsanfrage unfairerweise versucht hatte, Brecht die eigenen Versäumnisse unterzuschieben. Ob dieser finanziell nicht wieder gut zu machende Fehler durch Nachlässigkeit oder Desinteresse des damaligen Bürgermeisters entstand, war nicht festzustellen. Stadtrat und Landtagsabgeordneter Ulrich Thomas (CDU), der die Fördermittelbereitstellung für die Bode-Selke-Aue erfolgreich begleitete, konnte nicht verstehen, warum Kunze nicht bereit war, zur Lösung dieses Problems mit ihm zusammenzuarbeiten und seine Erfahrungen zu nutzen. Nun müsse man sich in den Orten darauf einstellen, dass sich die Versorgung mit dem schnellen Internet stark verzögern werde. Dies sei sehr bedauerlich, weil dies viele Internetnutzer benachteilige. Zuletzt hatte u.a. die Parcelsus- Klinik in Bad Suderode eine zu langsame Internetverbindung beklagt.

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